Raben Steinfeld, getrennt durch die B 321 in Ober- und Unterdorf, wird urkundlich am 11. Januar 1410 erstmals erwähnt. Namenspaten waren die Familie von Raben und die mit Steinen reich "gesegnete" Feldflur.
1648 geht Steinfeld in herzoglichen Besitz über. 1679 erwirbt Oberst Helmuth von Plessen nur für kurze Zeit das Dorf, denn bereits 1683 wird Herzog Christian Louis I. neuer Herr. 1847 wird der Besitz zum erklärten Hausgut der großherzoglichen Familie. 1852 ist ein besonders denkwürdiges Jahr in der Ortsgeschichte: eine Schule wird eröffnet.
» Zwischen 1863 und 1869 werden für 12 Familien Gestütswärterhäuser nach englischem Vorbild gebaut, die bis heute, von einigen untypischen Veränderungen abgesehen, recht gut erhalten sind. 1881 wird das großherzogliche Gestüt eröffnet. 1886/87 wird das „Jagd" - Schloss zur herzoglichen Sommerresidenz und späterem Witwensitz umgebaut.
» 1910 ist wieder ein denkwürdiges, ja geradezu fortschrittliches Jahr: die kaiserliche Post nimmt in einem neuen Dienstgebäude ihre Arbeit auf.
» Am 2. Mai 1945 findet der Todesmarsch und das Leiden von 18000 Häftlingen des KZ Sachsenhausen am Störkanal ein Ende. Damit dieses barbarische Geschehen nicht in Vergessenheit gerät, in Ehrfurcht vor den Opfern und als Mahnung für kommende Generationen, wurde an dieser Stelle am 8. September 1975 eine Gedenkstätte, bekannt als „Die Mutter", eingeweiht.
» Am 3. Mai 1945 besetzt die Rote Armee Raben Steinfeld. Mit der Durchführung der Bodenreform 1946 werden 22 Neusiedlerstellen geschaffen, die aber 1957 zwangsweise zusammen mit anderen Bauernhöfen eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) gründen und sich 1971 im Zuge von lntensivierungsmaßnahmen der Kooperativen Abteilung Pflanzenproduktion (KAP) Leezen anschließen.
»Das ehemalige herzogliche Schloss wird ab April 1947 als Forstfachschule genutzt. Die Forstschule, vormals mit Ihrem Sitz in der Gemeinde Mueß wurde 1991 als ein Fachbereich der Fachhochschule Güstrow übernommen und bildete bis 1995 junge Revierförster aus. 1995 wurde die Forstschule im ehemaligen herzoglichen Schloss, aus Mangel an Bedarf, geschlossen.
» 1959 entstehen erste Neubauten am Charlottenberg und 1981 eine größere Eigenheimsiedlung im Unterdorf.
» 1972 gründet sich die Pferdesportgemeinschaft ,Hubertus".
» 1979 erhält die Feuerwehr ein neues Spritzenhaus und 1980 sind alle Haushalte an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen. 1995 hat die Gemeinde 685 Einwohner.Bedingt durch die günstige Lage zur Landeshauptstadt entfaltet sich nach 1990 eine rege Bautätigkeit. Neben Eigenheimkomplexen siedelt sich Kleingewerbe an, Büros und Dienstleistungsbetriebe entstehen, das Hotel „Dobler" erwartet seine Gäste und der Zeltplatz „Süduferperle" lädt Touristen und Wassersportler zum Campen ein.
Die Gemeinde liegt nördlich der Lewitzniederung zwischen dem Schweriner und dem Pinnower See. Die äußerst reizvolle Landschaft, die leider von der A 241 zerschnitten wird, ist zu 65 Prozent mit herrlichem Laubmischwald, der einen hohen Altbuchenanteil aufweist, bedeckt. Etwa 48 Prozent des Gesamtterritoriums sind als Natur- und Landschaftsschutzgebiete deklariert und können über ein recht gut ausgebautes Wander-, Rad- und Reitwegenetz erlebt werden. Dendrologisch interessierten Besuchern seien die an das Schloss grenzende Parkanlage und die 34 sogenannten „Raben Steinfelder Eichen", deren stärkste einen Umfang von 7,40 Metern hat, wärmstens empfohlen.